Di-Sa 10-13h und Do/Fr 15-18h +43 (676) 3077172 rochus.probst@kunstwelt.at Mandellstr. 22, 8010 Graz, Österreich
Museales Verwandlungsmöbel, nach dem Modell Nr. 5 von Friedrich Gottlob Hoffmann (Puschwitz 1741 - 1806 Leipzig) gefertigt.
Stuhl um 1700
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Diese zierlichen Ohrgehänge aus 14-Karat-Gold (585er Goldlegierung) mit kleinen Türkis-Einlagen stammen aus den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts und tragen den Charme einer Epoche, in der florale Motive und feine Handarbeit besonders geschätzt wurden.
Beginn des 20. Jahrhunderts Die Epoche um 1900 bis etwa in die 1910er-Jahre kann je nach Design und Ornamentik stilistisch verschiedene Einflüsse aufweisen. Während der Historismus noch bis ins frühe 20. Jahrhundert nachwirkte, hielt parallel der Jugendstil (in Österreich „Wiener Secession“ genannt) Einzug. Nicht selten verbinden Schmuckstücke dieser Übergangszeit Elemente aus verschiedenen Strömungen.
Florale Gestaltung Das bei diesen Ohrhängern erkennbare kleine Blumenmotiv mit Türkis-Steinen erinnert an die beliebte, naturinspirierte Ornamentik jener Zeit. Die filigranen Ranken und Blättchen wurden fein ziseliert, sodass sie sich plastisch vom ovalen Grund abheben.
14-Karat-Gold (585er Legierung) 14 Karat Gold (585) war schon damals gebräuchlich; in Wien kam jedoch auch 18 Karat (750) vor. 14 Karat galt als gute Mischung aus Hochwertigkeit und Erschwinglichkeit.
Türkis-Einlagen Die kleinen Türkissplitter oder -cabochons sind in feine Fassungen eingesetzt. Türkis erfreute sich als Schmuckstein großer Beliebtheit, u. a. wegen seiner leuchtenden, himmelblauen Farbe und seines freundlichen Charakters. Oft wurde dem Stein eine schützende Wirkung nachgesagt, was ihn seit Jahrhunderten populär machte.
Bei diesen Ohrhängern fungieren die Türkise als zierender Blickfang, der das ansonsten goldene Schmuckdesign farblich akzentuiert.
Fertigungstechnik Die Ohrgehänge wirken, als wären sie mehrteilig aufgebaut: ein gestanzter bzw. geprägter Goldgrund, auf dem die erhabenen Blüten- und Blätterelemente angebracht oder in Form von Ziselierungen (Gravuren) ausgearbeitet wurden. Ein kleiner Kugelkopf am Aufhänger schafft eine harmonische Verbindung zur Bügelschließe, die typischerweise durch einen Drahtbügel an der Rückseite befestigt wird.
Ovale Form mit floralem Dekor Die oval gestaltete Grundplatte ist ein klassisches Format für Ohrringe um 1900. Der floral geschmückte Vordergrund war ein gängiges Motiv im Damenschmuck der Zeit und unterstreicht die feminine Anmutung.
Leichtes Gewicht Da es sich um vergleichsweise kleine Ohrhängungen handelt, sind sie angenehm zu tragen, ohne das Ohrläppchen übermäßig zu belasten. Die Rückseiten wurden hohl ausgeführt, um das Gewicht zu reduzieren und zugleich den Preis moderat zu halten.
Bügelschließe In der Epoche um 1900 war ein sogenannter „Klappbügel“ oder „Hakenverschluss“ bei Ohrhängern weit verbreitet. Dieser ließ sich sowohl sicher als auch einfach anlegen. Moderne Varianten gibt es zwar, doch die originalen Bügelschließen werden von Liebhabern historischen Schmucks oft bevorzugt, da sie den authentischen Charakter bewahren.
Damenschmuck im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert Nach der Ringstraßenzeit und dem Historismus blickte Wien stark auf das künstlerisch innovative Schaffen der Secession. Zarte Blumen- und Rankenmotive blieben zeitlos beliebt, da sie auch außerhalb des rein künstlerischen Jugendstils ein universelles Schönheitsideal verkörperten.
Symbolische Bedeutung Florale Ornamente galten als Zeichen von Weiblichkeit und Naturverbundenheit. Türkis wurde zudem oft mit Schutz und Glück assoziiert. Schmuckstücke mit solchen Motiven konnten daher auch einen ideellen, symbolischen Wert besitzen.
Produktion in Wien Wien war ein wichtiges Zentrum der Gold- und Silberschmiedekunst, was sich in der großen Dichte an Werkstätten und Geschäften widerspiegelte. Viele Schmiede spezialisierten sich auf traditionellen Damenschmuck und fertigten kleine, aber kostbare Objekte für den bürgerlichen und teils auch den adeligen Markt.
Diese feinen, floralen Ohrgehänge aus 14-Karat-Gold mit Türkis-Einlagen sind ein reizvolles Beispiel für den Damenschmuck aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie verbinden den damals populären Stil floraler Ornamente mit einer klaren, eleganten Formgebung, die auch heute noch zeitlos wirkt. Die Verwendung von Türkis als zart leuchtender Farbakzent war in jener Zeit äußerst geschätzt. In puncto Verarbeitung überzeugen sie durch feine Ziselierung, filigrane Fassungen sowie eine praktische Bügelschließe.
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Schmuck
Ohrgehänge mit kleinen Türkis-Einlage
17.04.2025
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