Die Großmut des Scipio, Jacob de Wet d.Ä.
Ölgemälde auf Leinwand, gerahmt, Niederlande um 1650, Jacob de Wet dem Älteren (ca. 1610 - nach 1675) zugeschrieben. Das detailreiche Gemälde zeigt in einer Nachtszene die Legende des Scipio des Älteren, genannt Africanus, dessen Großmut als Beispiel besonderer Tugend jungen Aristokraten im Rahmen ihrer Erziehung bildlich vor Augen geführt wurde, um sie auf die Aufgaben ihrer späteren Herrschaft vorzubereiten. Scipio, stand als siegreichem Feldherrn im Ersten Punischen Krieg neben anderer Beute auch die schönste Jungfrau der besiegten Stadt Karthago zu. Diese jedoch, bereits mit Allucius verlobt, sollte durch das bislang dem Zugriff der Eroberer verborgenen Vermögens der Familien der Brautleute freigekauft werden. Scipio nimmt das Lösegeld an, stiftet Kraft seines Amtes die Ehe und schenkt den Brautleuten als Mitgift das gesamte Lösegeld. Die hier dargestellte Szene zeigt Scipio, wie er gerade die Hand in Hand vor ihm stehenden Brautleute traut.
Szenen wie diese wurden im 17. Jahrhundert häufig eingesetzt, um moralische und gesellschaftliche Werte an junge zukünftige Regenten zu vermitteln und ihnen vernünftigen Umgang mit ihrer Macht beizubringen.